Es gibt viele verschiedene Hälterungssysteme für Diskusfische. In diesem Abschnitt sollen 3 mögliche Hälterungsvariationen vorgestellt und dabei die Vor- und Nachteile erläutert werden.

Das “Einfache System”:

Dieses System kann man häufig bei Asiatische Züchter finden. Aufgrund des billigen Wassers, welches nicht aufbereitet werden muss, ist es die einfachste Methode 2 mal am Tag einen 90% Wasserwechsel durchzuführen, um alle Giftstoffe wie Ammoniak und alle Nitrate ohne große Mühe zu entfernen. Außerdem stabilisiert sich der PH-Wert im Bereich zw. 6-8. Neben der einfachen Handhabung ist die gute Behandlungsmöglichkeit der Diskusfische in diesem System. Da es keine weiteren Trägermaterialien wie z.B. Filterschwämme gibt, kann die Dosierung von Medikamenten ohne Probleme durchgeführt werden. Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung dieses Systems als Quarantäne-Aquarium. Dies ist deshalb so günstig weil solche Hälterungssysteme Kreuzkontaminationen mit anderen Diskusfischen drastisch vermindern. Schließlich werden solche Systeme gerne zum Züchten der Diskusfische verwendet, weil wiederum das Risiko der Kontamination mit anderen Zuchtpaaren verringert wird.

Dennoch gibt es auch hier unübersehbare Nachteile. Da wäre z.B. die Problematik mit dem häufigen Wasserwechsel. Denn wenn man die Diskusfische überfüttert, entstehen Ammoniak und Nitrate, welche sich negativ auf das Wohlbefinden der Diskusfische äußern. Eine Folge von zu hohen Ammoniak- und Nitratwert wäre ein gehemmtes Wachstum bei den Diskusfischen. Aus diesem Grund ist ein mindestens zwei maligner Wasserwechsel pro Tag essentiell. Des Weiteren ist die  Kontaminierung durch andere Diskusfische nicht absolut ausgeschlossen. Bei vielen Diskuszüchtern stehen die Wasserbecken Seite an Seite und da kann es schnell zu Krankheitsübertragungen kommen (z.B. durch Verwendung des gleichen Fangkeschers in unterschiedlichen Becken).

 

 

Das “Schwammfilter-System”:

Bei diesem Hälterungssystem kommt lediglich ein gewöhnlicher Schwammfilter mit integrierter Luftzufuhr zum Einsatz.  Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand:
Die Luftzufuhr befördert die leichteren Schmutzpartikel zum Filter, auf diese Weise wird ein Wasserreinigungseffekt bewirkt. Ein weiterer Vorteil ist die Bildung eines kleinen biologischen Systems. Die Oberfläche des Schwamms ist eine perfekte Brutstätte für Bakterien, welche Ammoniak zuerst in Nitrit und anschließend in Nitrat umwandeln. So ist der  Ammoniakgehalt im Wasser relativ niedrig, was das Wohlbefinden der Diskusfische merklich steigert.

Nichtsdestotrotz gibt es auch gravierende Nachteile dieses Systems. Da wäre als erstes die schwierigere Behandlungsmöglichkeit der Diskusfische zu nennen. Bei medizinischen Behandlungen oder Quarantäne sollten alle Schwämme entfernt werden. Aufgrund der Speicherung von Medikamenten im Schwamm könnte eine chemische Wechselwirkung herbeigerufen werden, wenn ein weiters Medikament zum späteren Zeitpunkt hinzugefügt wird. Dies könnte unter Umständen ein Vergiften der Diskusfische provozieren. Als Letzteres ist auch hier das Verbreiten von Krankheiten nicht ausgeschlossen, wenn z.B. ein Schwamm versehentlich in ein anderes Aquarium installiert wird, können sich Krankheiten ungehindert ausbreiten.

 

 

Das “Biologische System”:

Dieses Hälterungssystem ist das am meisten verwendete in Deutschland und ganz Europa. Man versucht dabei einen natürlichen Kreislauf zu simulieren, wie er auch in heimischen Gewässern der Diskusfische vorkommt. Es ist deshalb auch das technisch anspruchsvollste und zugleich auch das erfolgreichste Hälterungssystem für Diskusfische.

Man verwendet hierfür normales Leitungswasser, welches in ein Absickerungsbecken(1) mit eingebautem Filter oder einen Trommelfilter zugeführt wird. Anschließend durchläuft das Wasser den Bio-Segmentfilter(2). Die einzelnen Segmente sind mit verschiedenen Filtermaterialien wie z.B. Lavastein und anderen Materialien gefüllt. Diese Materialien sollten einen hohen Oberflächenanteil besitzen, damit die Bildung von nitrat-abbauender Bakterienkulturen ermöglicht wird. Die Fließgeschwindigkeit des Wassers sollte so niedrig wie möglich sein, damit ein anaerober Nitratabbau stattfinden kann. Anschließend kann das gereinigte Wasser zu einer Osmose-Anlage(3) zugeführt werden. Durch das physikalische Filtersystem werden fast nur Wassermoleküle durchgelassen und man erhält kristall-klares Wasser. Zur Absicherung kann man noch einen UV-Filter(4) anschließen, der die restlichen Keime und Viren abtötet. Nun kann das aufbereitete Wasser(5) wieder den Diskusfischen zugeführt werden. Durch das Überlaufrohr kann  das verbrauchte Wasser wieder in den Segmentfilter fließen und der Kreislauf ist geschlossen.

Die Vorteile eines solchen Systems sind offensichtlich:

  • Die Diskusfische bekommen permanent sauberes Wasser zugeführt und somit entfällt das tägliche Wechseln des Wassers. Damit haben die Diskusfische weniger Stress.
  • Das Reinigen der Diskusbecken wird aufgrund des Sauberen Wassers merklich reduziert.
  • Der Ammoniak- und Nitratgehalt ist langfristig sehr niedrig oder nicht vorhanden. Dies begünstigt natürlich das Wachstum der Diskusfische erheblich.
  • Grundsätzlich gibt es viel weniger Parasiten im Wasser, was die Erkrankungsrate der Diskusfische  vermindert.

Jedoch gibt es auch Nachteile dieser Hälterungsmethode:

  • Durch ein Aussetzen des Wasserkreislaufs, sei es durch Stromausfall oder technische Fehler der Pumpen und Filter, kann das ganze System innerhalb von 12 Stunden umkippen. Dies würde die Gesundheit der Diskusfische negativ beeinflussen.
  • Quarantänemaßnahmen werden durch dieses System erschwert, weil meistens mehrere Becken direkt miteinander verbunden sind und es deshalb zu Kreuzkontamination kommen kann. Aus diesem Grund benötigt man mehrere solcher Systeme um ein gegenseitiges Erkranken der Diskusfische zu verhindern.

Hälterungssysteme für Diskusfische können natürlich je nach individueller Handhabung und Vorzüge verschieden aufgebaut sein. Dies ist jedem Diskus-Halter bzw. Diskus-Züchter freigestellt.

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